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Forschungsprojekt zu epitheloiden Sarkomen am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg DKFZ
Biologische, funktionelle und klinische Charakterisierung epitheloider Sarkome zur Entwicklung innovativer und schonender Therapieoptionen

Ein internationales und interdisziplinäres Team aus jungen Ärzten, Veterinärmedizinern, Biologen und Bioinformatikern erforscht am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg bösartige Weichteil- und Knochentumore bei jungen Menschen. Dazu gehört auch das epitheloide Sarkom (ES). Hauptziel ist die Entwicklung schonender Therapieoptionen, die anders als übliche Polychemotherapien oder operative Behandlungen nicht mit erheblichen akuten und chronischen Nebenwirkungen verbunden sind. Zum Umsetzungskonzept gehört auch die enge Kollaboration mit anderen führenden Institutionen im In- und Ausland. 

Da sich aus den bislang verfügbaren, sehr begrenzten Daten an kleinen ES-Fallserien keine neuen Erkenntnisse für die verbesserte Behandlung von ES-Patienten gewinnen lassen, arbeiten die Wissenschaftler daran, einen großen, mehrdimensionalen genomischen Datensatz zu schaffen. Ziel ist die Auswertung von ca. 50 Tumoren. Aus diesen Tumoren werden dann Nukleinsäuren (mRNA und DNA) extrahiert und am DKFZ standardisierten Sequenzierungsverfahren und Mikroarray-Technologien unterzogen. Diese „Omics“-Daten sollen auch der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um Forschern weltweit zu helfen, ES besser verstehen und beforschen zu können.

Viele Tumore weisen eine Reihe molekularer Veränderungen auf, bei denen oft unklar ist, ob sie eine wichtige Rolle für den jeweiligen Tumor spielen (Treibermutationen) oder irrelevante Begleiterscheinungen sind (Passenger-Mutationen). Unter Verwendung etablierter Zelllinien wollen die Forscher ermitteln, welcher der beiden Gruppen bestimmte Mutationen zuzuordnen sind. 

Mit den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich zelluläre Signalwege ableiten, die das bösartige Verhalten von ES fördern. Diese Signalwege sollen mithilfe von zielgerichteten Therapeutika und pharmakologischen Inhibitoren selektiv blockiert werden, um zu testen, ob dies das maligne Verhalten von ES-Zellen in vitro und in vivo abschwächen oder die Zellen sogar in den Zelltod treiben kann.

Langfristig wollen die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und der Clinical Trail Unit (ZIPO) des Hopp-Kindertumorzentrums (KiTZ) in Heidelberg Patienten mit fortgeschrittenem ES, für die es keine etablierten konventionellen Therapieoptionen mehr gibt, individuelle Heilversuche anbieten. Diese Heilversuche sollen auf der umfassenden Auswertung des patienteneigenen Tumors hinsichtlich genomischer Charakterisierung und möglicher Treibermutationen basieren.

Projektleitung


Univ.-Prof. Dr. Dr. Thomas Grünewald
Leiter Abt. "Translationale Pädiatrische Sarkomforschung“ Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
und Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg

Projektteam DKFZ / KiTZ


Das internationale und interdisziplinäre Team aus jungen Ärzten, Veterinärmedizinern, Biologen und Bioinformatikern erforscht am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) / Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg bösartige Weichteil- und Knochentumore bei jungen Menschen. Dazu gehört auch das epitheloide Sarkom.


Weiterführende Informationen
https://www.dkfz.de/de/translationale-paediatrische-sarkomforschung/index.php


Epithelioid Sarcoma Expert Panel

Die translational ausgerichtete internationale Fachtagung wurde von SMARCB1 e.V. zusammen mit der italienischen Organisation Orchestra per la Vita APS initiiert. Sie richtet sich an Experten der Sarkomforschung, behandelnde Kliniker und Wissenschaftler aus verwandten Disziplinen und bietet eine Plattform für internationale und translationale Forschungskooperationen - Austausch und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse sowie Initiierung neuer Forschungsprojekte mit dem Ziel, neue Therapieansätze zu entwickeln.


Die Fachtagung hat erstmalig im Jahr 2021 stattgefunden, gefolgt von einer weiteren Tagung im Jahr 2023. Sie begründete verschiedene Forschungskooperationen zwischen internationalen Krebsforschungszentren und auf die Behandlung der Tumorerkrankung spezialisierten Einrichtungen in Europa und den USA. Die gemeinsamen Positionen wurden 2023 in dem Konsenspapier „Translational Aspects of Epithelioid Sarcoma: Current Consensus” veröffentlicht. (vgl. Veröffentlichung: https://doi.org/10.1158/1078-0432.CCR-23-2174


Die nächste Tagung ist für Ende 2025 / Anfang 2026 geplant.




Übersicht Moderatoren und Referenten der Tagungen in 2021 und 2023


Moderation


  • Thomas Grünewald, Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ & Hopp Children’s Cancer Center (KiTZ) Heidelberg (Deutschland)
  • Paolo Casali, Istituto Nazionale Tumori, Mailand (Italien)
  • Sandro Pasquali, Nationales Krebsinstitut der IRCCS Foundation in Mailand (Italien)


Referenten


  • Sophie Postel-Vinay, Gustave Roussy Cancer Campus (Frankreich)
  • Cigall Kadoch, Dana-Farber Cancer Institute & Harvard Medical School (USA)
  • Cristina R. Antonescu, Memorial Sloan Kettering Cancer Center (USA)
  • Maria Rescigno, Humanitas Research Hospital (Italien)
  • Vincenzo Cerullo, Universität von Helsinki (Finnland)
  • Anna M. Czarnecka, Maria Sklodowska-Curie Memorial Cancer Center und Institut für Onkologie in Warschau (Polen)
  • Paul Huang, Institut für Krebsforschung (Großbritannien)
  • Silvia Stacchiotti, Nationales Krebsinstitut der IRCCS Foundation in Mailand (Italien)
  • Annalisa Trama, Nationales Krebsinstitut der IRCCS Foundation in Mailand (Italien)
  • Angelo Paolo Dei Tos, Universität Padua (Italien)
  • Antonio Perez-Martinez, Institut für Gesundheitsforschung (IdiPAZ), Spanien
  • Alessandro Sgambato, UNICATT Mailand (Italien)
  • Javier Martin-Broto, Ibis- Biomedicine Institut Universität Sevilla


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